Wut im Hochwassergebiet: Bauträger zäunt öffentliches Land in Orihuela Costa inmitten eines Wohnungssturms ein

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Die im Verein Costa Campoamor organisierten Anwohner werfen dem Bauträger vor, Teile des öffentlichen Landes illegal eingezäunt und Straßen blockiert zu haben.
Die im Verein Costa Campoamor organisierten Anwohner werfen dem Bauträger vor, Teile des öffentlichen Landes illegal eingezäunt und Straßen blockiert zu haben.

Anwohner werfen Bauträger vor, öffentlichen Raum zu besetzen; fordern Antworten vom Rathaus

In Orihuela Costa ist ein wachsender Streit um ein teilweise überschwemmungsgefährdetes Grundstück ausgebrochen, auf dem ein Bauträger 64 Häuser bauen will – fast dreimal so viele wie die ursprünglich genehmigten 24. Das Projekt befindet sich in der Gegend von Dehesa de Campoamor, nur wenige Meter vom Flussbett des Nacimiento entfernt, in einem Hochwasserrisikogebiet, das vom Sturm DANA 2019 schwer betroffen war.

Anwohner, organisiert im Verein Costa Campoamor, werfen dem Bauträger vor, Teile öffentlichen Landes illegal eingezäunt und Straßen blockiert zu haben. Im April letzten Jahres begannen schwere Maschinen mit der Rodung des 1.8 Hektar großen Grundstücks, was bei den Nachbarn Empörung auslöste. Kurz darauf, Anfang Mai, wurde das Gelände mit einem Zaun umzäunt, der nach Angaben der Anwohner bis in die öffentliche Straße reicht. Beschwerden bei der örtlichen Polizei und in Ratssitzungen blieben fünf Monate lang unbeantwortet.

Zwei Verkehrsschilder – ein Geschwindigkeitsbegrenzungs- und ein Fußgängerüberweg – stehen jetzt innerhalb Der eingezäunte Bereich in der Rosa Montero Straße markiert die Überbauung deutlich. Anwohner warnen, dass die Behinderung die Sicht der Autofahrer einschränkt und Fußgänger gefährdet. Sie berichten außerdem, dass bestimmte Zufahrtsstraßen gesperrt wurden, was den Anwohnern den Durchgang erschwert.

Die Nachbarschaftsgruppe hat in der Plenarsitzung der Stadt diesen Monat formell Antworten gefordert. Der Verein richtete seine Petition direkt an Bürgermeister Pepe Vegara, unter Umgehung des Stadtplanungsrats Matías Ruiz, der vor seinem Eintritt in den Rat für denselben Bauträger als Bauingenieur gearbeitet hatte.

Vegara hatte zuvor erklärt, dass die Einzäunung des Geländes Teil der vom Rathaus angeordneten „Säuberungsarbeiten“ gewesen sei und dass die Einzäunung des Geländes gemäß den städtischen Verordnungen zulässig sei – sofern kein öffentlicher Raum besetzt werde. Acht Tage später bestätigten städtische Arbeiter, die die Verkehrsschilder entfernten, jedoch, dass tatsächlich öffentliches Land befahren worden war, die Schilder jedoch an Ort und Stelle gelassen wurden.

Umweltgruppen, darunter Amigos de Sierra Escalona und Amigos de los Humedales del Sur de Alicante haben ebenfalls Einwände gegen das Projekt erhoben. Der Standort fällt in den Sierra Escalona und Dehesa de Campoamor, Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung (LIC), Teil der EU Natur 2000 Netzwerk, Heimat mehrerer geschützter Arten.

Kritiker warnen, dass sintflutartige Regenfälle die geplanten Häuser und die umliegenden Grundstücke überfluten und den natürlichen Wasserfluss zum nur 600 Meter entfernten Meer blockieren könnten. Trotz der Zusicherung der Stadt, dass das Gebiet außerhalb des offiziellen 500-jährigen Überschwemmungsgebiets liege, sind die Anwohner weiterhin skeptisch und fordern Klarheit über die Inanspruchnahme öffentlichen Landes und die Umweltrisiken.